Was moderne Firmengebäude, Marken-Stores, Foyers und die Gastronomie verbindet? Sie alle verfolgen den Anspruch, durch Architektur die Identität ihres Unternehmens sichtbar zu machen. Zentrales gestalterisches Element ist hierbei die Treppe. Richtig in Szene gesetzt, entfaltet sie eine nachhaltige Wirkung – und wird so zum zentralen Element der Corporate Architecture. Doch was braucht eine Treppe, um die Corporate Identity eines Unternehmens authentisch zu transportieren? Warum überzeugt Stahl auf ganzer Linie, wenn es um Designvielfalt und gestalterische Freiheit geht? Und worauf kommt es bei der Planung von Objekttreppen aus Stahl im Detail an? Darüber spricht Andreas Zink, Spezialist für architektonische Lösungen im Objekttreppenbau bei spitzbart-treppen®, im Interview.
Herr Zink, was genau sind Objekttreppen und welche Treppentypen gehören dazu?
Objekttreppen unterstreichen gezielt ein zentrales Merkmal – das `Objekt` – eines Unternehmens oder öffentlichen Gebäudes. Dadurch wird die Treppe zum Botschafter einer Marke, einer Organisation oder einer Institution. Durch ihre zentrale oder spezielle Lage, ihr außergewöhnliches Design und ihre Materialität macht die Objekttreppe die Werte und Identität einer Marke öffentlich sichtbar. Mit Stahl lassen sich alle Arten von Objekttreppen realisieren – ob Bogen-, Wendel-, Spindel- oder geradläufige Treppen. Voraussetzung ist stets ein besonderes Merkmal: etwa eine markante Form, ein außergewöhnliches Geländer oder ein prägnanter Standort. Erst dieses gestalterische Alleinstellungsmerkmal macht eine Treppe zur Objekttreppe.
Objekttreppe – geradläufige Wangentreppe mit Glasgeländer
Objekttreppe – Spindeltreppe mit Glasgeländer
Welcher Stahl eignet sich besonders gut für den Objekttreppenbau?
Wir bei spitzbart-treppen® arbeiten mit Schwarzstahl. Die tragende Konstruktion unserer Objekttreppen wird aus diesem puren Baustahl gefertigt. Designvielfalt und Gestaltungsfreiheit sind bei diesem Stahl nahezu grenzenlos. Von filigran bis massiv ist alles machbar. Die von uns verarbeiteten Blechtafeln weisen Materialstärken zwischen 5 und 25 Millimetern auf. Ob und wie ein bestimmtes Design realisierbar ist, klären wir auf Basis einer fundierten statischen Berechnung. Dabei orientieren wir uns sowohl an der DIN 18065 und den jeweiligen Landesbauordnungen als auch an den gestalterischen Anforderungen der geplanten Treppe, also am gewünschten Design. Natürlich muss die Treppe auch zur Baustatik des Gebäudes passen. Hierfür stimmen wir uns mit Baustatikern ab. Kurz: Um Statik und Dimensionierung kümmern wir uns.
Warum sind Stahltreppen besonders geeignet für den Einsatz in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden?
Ganz pragmatisch: Stahltreppen sind nicht brennbar. Deshalb sind sie für den Einsatz in öffentlich zugänglichen Gebäuden sehr gut geeignet. Zudem lassen sich die sehr großzügig dimensionierten und tonnenschweren Konstrukte auch nach Erstellung des Rohbaus und oder nach einer Sanierung ins Gebäude einbringen. Hierfür fertigen wir einzelne Segmente, die sich mit Hilfsmitteln bewegen lassen. Bei Beton ist eine derartige Segmentierung nicht möglich. Auch beim Gewicht gibt es Unterschiede:
• ein laufender Meter Stahltreppe 10 mm mit Stahlstufen wiegt
ca. 90 kg
• ein laufenden Meter Betontreppe wiegt ca. 550 kg
Gestalterisch lassen sich besondere Freiformen wie Ellipsen mit variablen Radien, gegenläufige Podeste oder außergewöhnliche Geländer sehr gut darstellen. Oftmals dient bei Objekttreppen aus Stahl ein Geländer aus geländerhohem Blech als weiteres tragendes Element. Zum Beispiel, wenn eine Treppenkonstruktion sich mitten in einem Foyer hinauf in die nächste Etage wendelt.
„Der Vorteil für Architekten: Sie haben für das Gesamtkonstrukt Objekttreppe aus Stahl nur einen Ansprechpartner. Bei einer Betontreppe müssen für die Geländerkonstruktion immer noch Schlosser, Glaser oder Schreiner hinzugezogen werden. Das macht den Abstimmungsprozess komplex und kostet Zeit.“Andreas Zink, spitzbart-treppen® Oberasbach
Welche Vorteile bietet Stahl gegenüber Holz oder Beton – speziell bei größeren Objekttreppen?
Die Designvielfalt bei Stahl ist nahezu unbegrenzt: Alles, was statisch realisierbar ist, ist machbar. Stahl überzeugt durch hohe Stabilität bei gleichzeitig schlanker, filigraner Anmutung. Selbst opulente oder außergewöhnliche Treppendesigns wirken dadurch überraschend leicht und modern.
Welche Formen, Konstruktionen und Oberflächen sind mit Stahl realisierbar?
Grundsätzlich alle – mit Ausnahme bestimmter Biegeradien bei Glasgeländern. Dreh- und Angelpunkt ist wie gesagt die Statik. Wir können Ellipsen, Kreise, Bögen, Wendeltreppen, freie Treppen ohne dreiseitigen Wandanschluss oder ganz ohne Wandanbindung realisieren. Oberflächen in ursprünglicher Stahloptik sind im speziellen Business-Kontext immer noch gefragt. Der Trend bei öffentlich zugänglichen Treppen geht aber zur Beschichtung, zum Beispiel mit Edelmetallen wie flüssigem Gold, Messing oder Kupfer.
Wie gelingt es Ihnen, eine Treppe als architektonisches Gestaltungselement zu inszenieren?
Indem wir uns einen persönlichen Eindruck vor Ort von der Umgebung der Treppe machen – und die Corporate Identity oder die Produkte, die dort angeboten werden, auf uns wirken lassen. Mit unserer Erfahrung und Liebe zum Detail gelingt es uns, den Charakter des Unternehmens oder Standorts widerzuspiegeln. Für einen exklusiven Schmuckladen haben wir beispielsweise eine Objekttreppe aus Stahl geplant und inszeniert, die selbst ein Schmuckstück ist – mit einem mit Gold beschichteten Handlauf. Dieses Detail wäre für ein Sportgeschäft völlig unpassend. Hier würde ich auf Dynamik setzen, mit einem senkrechten Geländer. Und einen sportlichen Handlauf aus rauem Leder, wie wir es von alten Springböcken kennen oder aus Holz, ähnlich einem Barren.
Objekttreppe Tucher Fit
Wie kombinieren Sie Materialien wie Holz, Glas oder Naturstein mit Stahl?
Passend zum Objekt arbeiten wir mit diesen Materialien für Stufenbeläge, Geländer, Verkleidungen oder Handläufe. Immer wichtiger wird hierbei der Anspruch an recyclingfähige Materialien. Aktuell arbeiten wir bevorzugt mit zertifiziertem Holz aus Europa, Naturkautschuk, Filz oder Corian© – ein extrem festes, langlebiges und recycelbares Verbundmaterial aus Acrylharz und Steinstaub. Mit seiner nahtlosen Oberfläche und Farbvielfalt eignet es sich ganz wunderbar als Belag für unsere Trittstufen. Und es passt hervorragend zu unserem Anspruch an Nachhaltigkeit durch die Verwendung ausgewählter Materialien: Unser Hauptmaterial Stahl ist zu 100% recyclebar. Aber auch darüber hinaus achten wir bei der Materialwahl darauf, den recyclingfähigen Anteil der gesamten Treppenkonstruktion so hoch wie möglich zu halten.
Wo stoßen Sie beim Objekttreppenbau mit Stahl auf baurechtliche oder technische Grenzen?
Im Treppenbau selbst stoßen wir selten an technische oder baurechtliche Grenzen. Wenn Einschränkungen auftreten, dann meist durch die vorhandene Gebäudestatik – sie definiert, was machbar ist und was nicht. Zum Beispiel wenn das Gebäude an der Stelle, an der die Treppe stehen soll, nicht belastbar ist oder es keine Möglichkeit gibt, die Treppe einzubringen.
Welche gestalterischen Trends beobachten Sie aktuell bei Objekttreppen?
Bei Geländern geht der Trend hin zu geländerhohen Stahlblechtafeln und Glasgeländern. Bei der Form ist das Ellipsoid, also ein dreidimensionaler, abgeflachten Kugelkörper, das Maß aller Dinge. Optisch sind hochwertige Beschichtungen und Lackierungen sowie unterseitige Blechverkleidungen auf dem Vormarsch. Möglich ist hierbei die Verkleidung der einzelnen Trittstufen oder eine komplette unterseitige Verkleidung, so dass von unten keine Stufen mehr sichtbar sind – nur eine durchgehende homogene Fläche.
Designvielfalt – Objettreppe mit geländerhohen Stahlblechtafeln
Designvielfalt – Objekttreppe mit Glasgeländer, unterseitig verkleidet
Designvielfalt – Objekttreppe gebogen, mit geländerhohen Stahlblechtafeln und unterseitiger Verkleidung
Welche Daten brauchen Sie für die Planung von Objekttreppen von den Architekten?
Grundrisse, Schnitte und Visualisierungen. Und vor allem detaillierte Informationen über den Gebäudezugang. Wir müssen ab Beginn der Planung genau wissen, wie wir die Treppe später einbringen und montieren können. Deshalb machen wir uns am liebsten vor Ort persönlich ein Bild – auch, um zu erkennen, wie unsere Treppe in dieser Umgebung ihre volle Wirkung entfalten kann.
Andreas Zink
ist studierter Architekt und ausgebildeter Metallbauer.
Seit 2011 ist er im Verkauf bei spitzbart-treppen® in Oberasbach bei Nürnberg tätig und begleitet Architekten und Bauherren – von der ersten Idee bis zur finalen Montage der Treppe.
Sein Anspruch: eine individuelle, praxisnahe Beratung auf Augenhöhe – ehrlich, professionell und lösungsorientiert. Kunden schätzen besonders sein 360°-Verständnis, sein Gespür für das Zusammenwirken von Raum und Design sowie seine Offenheit in der Kommunikation. Sein Fokus: Immer die passende Lösung zu finden – nicht die teuerste.
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