Dauerausstellung exklusives Mobiliar von Roger Schlemer
Spitzbart Showroom
Leopoldstraße 126
80802 München
Erhaben thront ein goldenes Möbelstück im Schaufenster des Treppenbauers spitzbart-treppen® auf der Leopoldstraße in München Schwabing. Es steht symbolisch für das Werk von Roger Schlemer: alle Maße in das Verhältnis des goldenen Schnitts zu setzen. Und damit für die hohe Qualität der Möbel und Objekte, die der leidenschaftliche Schreiner in seiner Manufaktur im fränkischen Eggolsheim fertigt. Früher für namhafte Persönlichkeiten in der ganzen Welt. Heute für Kunden aus seiner Region, die das Handwerk schätzen. Und das schöne Design. Denn Schlemers Manufaktur ist in Zeiten von Rohstoffknappheit im Umbruch.
„Die MCBW war der Wendepunkt für eine komplette Neuausrichtung“
Lieferengpässe haben ihn dazu gebracht, Material und Lack selber herzustellen, so der Kunstschreiner, mit der großen Liebe zum Detail. Das Zünglein an der Waage für eine komplette Neuausrichtung ist schließlich die Münchner Design-Woche MCBW 2023. Das Thema „Warum Umbrüche Kreativität entfesseln“ trifft den Nagel bei ihm so ziemlich auf den Kopf. Er beginnt neu zu denken. Und zu handwerken. Weg von der Exklusivität für wenige. Hin zu natürlichen Materialien und nachhaltiger Qualität für viele. Aber auch weg von weltweit. Hin zu regional.
Einen Partner für die Ausstellung seiner neuen Möbel findet er in der Manufaktur für Stahltreppen spitzbart-treppen®. Franken, wie er. Einem Faible für zeitlos schöne Designs. Einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit. Und seit der Premiere 2012 Creative Spot der MCBW. Seit Anfang Mai 2023 zeigen dort ein Tisch, eine Stele mit einem natürlichen Kunstexponat aus einem Stück Baum aus dem Steigerwald und zwei Kommoden, wie Möbel der Zukunft aussehen können. Und wie sie sich anfühlen.
„Mein Lieblingsstück ist das, was ich wirklich verantworten kann“
Die Oberfläche des ausgestellten Tischs beispielsweise ist aus reinem Naturholz. Vollständig biologisch abbaubar. Die Kommoden sind ein Mix aus einheimischem Pappel- und Lärchenholz. Der Lack ist selbstgemacht, nach alter Rezeptur. Und die fast schon malerischen Fronten? „Dieser Schnitt stammt aus der Gabelung eines mehrere hundert Jahre alten Nussbaums aus meiner Gegend.“ Wegen seiner Stammfäule sollte er komplett verheizt werden.
„Aber die Gabelung war noch gut.“ Und einzigartig. 12 bis 15 Scheiben der gleichen, schönen Maserung kann er daraus gewinnen. Deshalb gibt es auch nur eine limitierte Auflage dieses Möbels. Das er auch aus einem weiteren Grund als nachhaltig bezeichnet: „Alle meine Möbel sind so gebaut, dass man sie reparieren kann.“ Selbst die ganz zarten, filigranen Objekte, wie die Stele, die im Spitzbart Showroom steht. Sie wird mithilfe von Bio-Lacken hoch belastbar. Dauerhaft.
„Meine Möbel sind die Antiquitäten von morgen“
Dieser Anspruch wird Schlemer, der auch Sachverständiger für Restauration und Rekonstruktion der IHK Oberfranken ist, bewusst gerecht: „Wir haben in Deutschland in den letzten 50 Jahren keine Möbel mehr geschaffen, die Antiquitäten werden können.“ Das will er ändern. Dafür „…müssen wir uns aus Abhängigkeiten befreien. Weg von den Großhändlern.“ Dafür müssen Kunden sich wieder trauen bei den kleinen Manufakturen nach dem Preis zu fragen. Das ist seine eigentliche Botschaft: „Die Industrie ist nicht billiger.“ Und schon gar nicht einzigartig. So wie seine Möbel, die aus einem Holz „geschnitzt“ sind, dass er persönlich kennt:
„Ich kann meinen Kunden zeigen, wo genau der Baum stand und das Material für sein Möbel herstammt.“ Das ist es, was seine neuen Möbel besonders macht. Und natürlich sein Designanspruch: „Das perfekte Design ist, wenn sich alle Kundenwünsche darin wiederfinden.“ Und wenn Möbel und Einrichtungsobjekte wieder Werte für morgen schaffen. Das sei in den letzten Jahren nicht passiert. Der Zeitpunkt, wieder damit anzufangen, war nie besser als: Jetzt!