„Unten Beton oben filigran“

Holz kam für die Treppe gar nicht in Frage. Zu massiv. So setzten die Bauherren auf eine Mischung aus purem Beton und Stahl. Und auf eine L-Form. Dieser spannende Mix erfüllte ihren Anspruch an die gestalterische Wirkung der großen Treppe, die immerhin eine Höhe von 4,20 Meter überbrücken muss. Und war zugleich die perfekte Lösung für die bauliche Herausforderung: „Wir haben das Bestandsdach erhalten. Eine Treppe in dieser Größenordnung konnte nicht am Stück über das Dach ins Haus getragen werden“, so Konratzki.
Und so wurde zum Einstieg ein fixes Treppenelement aus Sichtbeton monolithisch vor Ort gegossen und sehr filigran beschalt. Ein Gitterstyle-Geländer aus Stahl verleiht diesem Treppenabschnitt Leichtigkeit und Spannung, die sich im weiteren Verlauf noch steigert. „Der zweite Treppenabschnitt ist eine Faltwerktreppe aus Rohstahl.“ Die geschlossenen Setz- und Trittstufen in ZigZag-Form verleihen dieser Treppe einen ebenso filigranen wie skulpturalen Charakter – und werfen ihre Schatten voraus.

„Die Treppe wirkt mehr wie eine Skulptur als ein funktionales Element“

Denn durch einen Freiraum zwischen Wand und Wange, zeichnet sich das ZigZag der Treppe wie ein Echo an die Wand. Grund hierfür ist unter anderem ein Stützbalken für die obere Etage, der horizontal an der Treppe vorbeiläuft. Um die Statik nicht zu gefährden, wurde auf die Absturzsicherung verzichtet und die Treppe etwas von der Außenwand abgerückt positioniert. In seiner Gesamtheit wirkt die Treppe mehr wie eine Skulptur als ein funktionales Bauelement.
Design, Fertigung und Montage wurden von dem Treppenbauer spitzbart-treppen® realisiert. In Feinarbeit haben die Spitzbarts auch das Gittergeländer gefertigt und befestigt: „Durch die sehr filigrane Schalung der Betonstufen mussten wir hier besonders gut aufpassen,“ erinnert sich Tobias Spitzbart, der das Projekt von der Fertigung bis zur Montage begleitet hat.

„Diese Treppe hält und wirkt über Jahrzehnte“

Durch die raffinierte Fertigung, eine feinsinnige Bearbeitung und die authentische Materialität fügt sich die Treppe perfekt in das Spiel der Kontraste ein, das sich wie ein roter Faden durch das Interior Design zieht. Und macht das funktionale Möbel spannender und detailreicher. Genau das ist es, was für Konratzki aus dieser Treppe eine moderne Treppe macht: „Modern hat für mich heute nicht nur den Anspruch über Jahrzehnte zu halten. Sondern auch zeitlos zu wirken.“